Wir sind wieder zurück auf unserer Serenity, hurra! Valencia begrüßte uns mit stolzen 43 Grad, daran müssen wir uns erstmal gewöhnen. Die Kinder stöhnen regelmäßig, dass ihnen zu warm sei. “Die Sonne ist doof.” “Ich hasse schwitzen!” Glaubt man das? Aber uns geht es ähnlich. Das Alpenklima ist doch ein völlig anderes… schnell machen wir es wie die Locals. Spanische Freude und Gelassenheit, Schatten suchen, lange Siesta, kühle Getränke, viel im und am Wasser sein (die Wassertemperatur hat auf einmal karibische Wärme, wow), alles ein bisschen langsamer angehen lassen und lange lange wachbleiben. Dennoch hat uns alle erstmal eine fette Sommererkältung erwischt. Kevin hat es natürlich am aller schlimmsten getroffen. 😉
Da unsere Marina ein wenig abseits der Stadt liegt, haben wir uns erstmal ein Auto gemietet. Großeinkäufe, Besorgungen, aber vor allem die Umgebung entdecken stehen auf dem Programm. Bootsarbeiten müssen zwar vor unserer Abfahrt auf die Balearen noch erledigt werden (diese sich immer wieder füllende To Do-Liste… pfff), aber ein wenig Urlaub vorher gönnen wir uns noch nach den arbeits- und organisationsintensiven Wochen in Deutschland. Das SUP wird wieder ausgepackt. Langsam kommen wir ins Bootsleben zurück. Alles ist ein bisschen enger, Stauraum ist wieder Mangelware und das Werkzeug liegt wie immer ganz hinten unten schlecht erreichbar.
Die Altstadt von Valencia, ein leckeres Stadtgetränk und der heilige Kelch
Die Altstadt von Valencia ist wirklich ein wahres Labyrinth und mega bunt. Überall gibt es etwas zu entdecken, es ist viel los und hochwertige Street Art prägen das Stadtbild. Mit den Kindern haben wir uns mehrere Tage gegönnt, um die Stadtteile “El Carmen” und “Ruzafa” zu erkunden. Dabei sind wir auf schöne Plätze und viel Historie gestoßen. Eine besondere Überraschung war für uns das Getränk “Orxata” oder “Horchata”. Dieses Stadtgetränk gibt es seit 400 Jahren und wird aus der Erdmandeln hergestellt. Erdmandeln sind kleine Knollen, die sehr süßlich und nussig schmecken. Die echte Horchata besteht nur aus Erdmandeln und Wasser (wie z.B. Mandelmilch), wird nicht gesüßt oder pasteurisiert, dadurch ist sie sehr nahrhaft. Sie muss zwischen 0 und 2 Grad gelagert werden, ansonsten verdirbt sie schnell. Uns allen hat sie sehr gut geschmeckt.
Der “Mercat Central” war wie immer ein Muss, das UNESCO-Weltkulturerbe “La Sonja de la Seda” (die Seidenbörse) liegt direkt daneben. Beeindruckender fanden wir die Kathedrale von Valencia. Sie beherbergt unzählige Kunstwerke, architektonisch ist sie imposant. Die große Überraschung für uns war aber, dass hier (angeblich) der heilige Kelch seit 1506 liegen soll, also der Becher, mit dem Jesus sein letztes Abendmahl hatte. Wir stiegen anschließend die 207 hohen Stufen zum Glockenturm hoch, um die (angeblich) beste Aussicht über Valencia zu genießen.
Die Stadt der Künste und Wissenschaften
An zwei besonders heißen Tagen, sind wir (erst wir alle und dann ich mit den Kids alleine, Kevin hat derweil den Motorservice erledigt…) in die Ciutat de les Arts i les Ciències, der Stadt der Künste und Wissenschaften, geflohen. Was ein Kontrast zur engen Altstadt! Hyper moderne architektonisch raffinierte stylische Gebäude! Wow. Hier gibt es ein 3D-Kino, Aquarium, Opernhaus, Event-Gebäude, einen botanischen Garten, die charakteristische Brücke und das naturwissenschaftliche Museum. In diesem haben wir viele interessante Stunden mit vielen Experimenten verbracht. Es gibt tolle Kinderbereiche und auch für die Erwachsenen ist einiges geboten. Sehr zu empfehlen!
Der Naturpark Albufera – die Geburtsstädte der Paella
Wohin gehen die Valenciananer, wenn sie Lust auf Ruhe und Natur haben? Nach Albufera! Im Naturpark gibt es noch Strände, Wälder und kleine Örtchen. Hier wurde laut Legende die Paella erfunden, die ursprünglich ein “Arme-Leute-Essen” war. Kein Wunder, denn rund um Albufera gibt es unzählige Reisfelder. Die Paella gibt es in vielen Varianten, nur Fleisch und Fisch/Meeresfrüchte werden nie gemischt (außer für die Touristen 😉 ). Die Paella muss dünn in der Pfanne liegen und traditionell isst man nur den Teil, der in der Pfanne vor einen liegt. In der Bildgalerie ist noch eine Auswahl der weiteren Leckereien, die wir in Valencia gegessen haben. 🙂
Noch ein paar Interesse Fakten zum Schluss
Valencia ist nach Barcelona und Madrid die drittgrößte Stadt Spaniens. Die deutsche Partnerstadt ist Mainz. Und es wird “Valenzianisch” gesprochen, sodass man in Speisekarten, Websites oder Informationsschildern neben Spanisch und Englisch auch immer Valenzianisch findet. Der Fluss “Turia”, wurde 1960 umgeleitet und das ursprüngliche Flussbett ausgetrocknet, da es immer wieder Überschwemmungen in Valencia gab. 1980 entstand hier der Jaden del Turia, ein dieser Stadtpark mit vielen Spiel- und Sportplätzen.