Von so ziemlich jedem hörten wir: “Willst du Sardinien und die Sarden wirklich verstehen, dann fahre ins Landesinnere!” Das ließen wir uns natürlich nicht zwei mal sagen und mieteten uns für drei Tage ein Auto in Olbia. Hier konnten wir wieder komfortabel kostenlos an einem Kommunalsteg liegen und auch die Stadt erkunden. Zum Thema Bootsschule: Die Universitäten Sardiniens hatten an einem Platz Experimente aus Physik, Chemie und Biologie aufgebaut um Kinder für die Wissenschaften zu begeistern. Die Jungs durften selbst auch Hand anlegen. So macht lernen Spaß. 🙂
Von Alghero und unzähligen Treppenstufen zur Neptunhöhle
Am ersten Tag sind wir in den schönen Ort Alghero gefahren. Hier hat uns die Altstadt mit ihren engen Gassen und Kopfsteinpflastern besonders gut gefallen. Unser eigentliches Ziel, die Grotte di Nettuno, liegt nur wenige Kilometer nördlich von Alghero nahe dem Capo Caccia. Hier kommt man entweder mit einem Ausflugsboot hin oder, wie wir es irrsinnigerweise gemacht haben, über 654 Stufen… die man auch wieder hochsteigen muss. Puh! Der Weg an sich ist aber sehr lohnenswert und die Tropfsteinhöhle sehr beeindruckend. Der Name ist übrigens reine Fiktion. Ein interessanter Fakt: Ein Zentimeter Tropfsteinkalk braucht 300 Jahre zum Wachsen, wow!
Unsere kulturelle Tour mit Federico
Am zweiten Tag unserer Automiete folgte unser kleines Highlight. Über Facebook habe ich Federico und Jana gefunden, die individuelle Touren durchs Landesinnere anbieten. Kurzerhand schrieb ich den beiden und merkte schnell, dass die Chemie stimmt. Ab Abbasanta startete also unsere Tour, in der wir “lost places”, römische Ruinen, eine Messerschmiederei und heilige Quellen sahen sowie von ihrer Geschichte erfuhren. Wer uns kennt weiß: die Kulinarik ist uns besonders wichtig. 😉 Wir saßen also auch beim Olivenbauern im Wohnzimmer und probierten das beste Olivenöl der Welt (drei Liter haben wir jetzt an Bord, hurra), genossen diverse sardischen Spirituosen (drei Sorten sind in unsere Bar gewandert, hurra), pflückten zusammen Kaktusfeigen (lecker, aber stachelig, au!) und hatten ein mit Liebe gemachtes Picknick (sooo gut!). Die Sarden lieben nämlich Picknicke mit ihren Freunden und ihrer Familie. Wir können wirklich jedem, der Sardinien und die Sarden verstehen und kennenlernen möchte, eine Tour mit Federico empfehlen. Wir haben während unserer Tour super viel gelernt und hatten jede menge Spaß. Wir waren an Orten und haben Menschen getroffen, die wir ohne Federico nie gefunden hätten. Und wir haben ihn alle direkt ins Herz geschlossen und sind uns sicher, dass wir uns wieder sehen werden. 🙂 Danke Chicco, für den schönen Tag!
Der schönste Markt Sardiniens und: Endlich eine (Thermal)Wanne!
An unserem letzten Tag mit Auto sind wir zuerst zum Dorf San Pantaleo gefahren. Hier gibt es in den Sommermonaten immer donnerstags vormittags einen Künstlermarkt. Der Ort an sich ist umgeben von Felsen, das Meer nicht weit. Richtig zauberhaft.
Bitte nicht lachen, aber eine Sache die mir beim Leben auf einem Segelboot wirklich fehlt, ist eine Badewanne! Ein heißes Vollbad ist für mich Luxus pur. Und da es auf der Vulkaninsel Sardinien standesgemäß viele Thermalquellen gibt, die aber auch öffentlich zugänglich sind, gingen wir auf Expedition. Wir mussten eine Kuhweide queren und durch ein Gitter. Aber nach vergeblichem Suchen (wir wollten schon aufgeben) half uns ein netter Sarde und zeigte uns das geheime Becken in einem alten verfallenen Haus. Mein Thermen-Buddy Timo und ich genossen ein wunderbares, 35 Grad warmes Bad in einer idyllischen Umgebung. Hach, so schön. 🙂
Gestern sind wir nach einer seltsamen Überfahrt in Ponza als Zwischenstopp zum Golf von Neapel angekommen. Statt viel Wind von hinten laut den Wetterprognosen hatten wir keinen Wind… die Fock habe ich also umsonst aus dem hintersten Eck der tiefsten Backskiste gekramt.
2 Gedanken zu „Von der Kultur der herzensguten sturen Sarden“
Liebe Christina, lieber Kevin,
vielen lieben Dank, ein toller Beitrag 😊. Wir sind gespannt, wo es euch noch alles hintreibt und werden auf jeden Fall am Ball bleiben und es mitverfolgen. Die Tour mit euch war toll. Eine ganz dicke Umarmung für Euch, Robin und Timo 💞. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Euch !
“Non si può dirigere il vento ma si possono orientare le vele”.
Euer Chicco mit Jana & Alba
Hey ihr lieben Drei,
wir freuen uns auch schon sehr auf ein Wiedersehen! 🙂 In Sardinien waren wir sicher nicht das letzte Mal…
Liebe Grüße
Christina und ihre drei Männer