Menorca bedeutet die “Kleinere” und für uns ist sie doch irgendwie die Größte. Denn Menorca gefällt uns mega gut. Alles ein bisschen ruhiger und “normaler”, weniger ChiChi und Party. Schöne Städtchen, keine Hotelburgen. Menorca ist seit 1993 zum Biosphärenreservat erklärt worden, deswegen durfte die Insel nicht so touristisch erschlossen werden wie etwa Mallorca oder Ibiza. Es gibt sogar Dinghy-Docks! Die haben wir seit der Karibik nicht mehr gesehen. 😉 Generell sind hier weniger Deutsche, sondern mehr Engländer und Franzosen neben den Spaniern unterwegs.
Ciutadella – schöne Altstadt
Nach dem Landfall zog es uns über ein paar schöne Buchten – immer mit wunderbaren klarem Wasser – in die ehemalige Hauptstadt Ciutadella. Wie die anderen Städte ist sie geprägt von einem Naturhafen. Die Altstadt ist sehr schön und Street Art ist in der Stadt verteilt.
Wir probierten das menorquinische Nationalgetränk Pomada. Es ist eine Mischung aus lokalem Gin – britische Besatzer brachten den Gin im 18. Jahrhundert mit – und trüber Zitronenlimonade. Lecker aber auch hochprozentig. Der menorquinische Gin (die lokale Destillerie Xoriguer produziert ihn in Mahón) unterscheidet sich aber vom britischen Original. Hier werden Wacholderbeeren und aromatisierter Wein verwendet, bei der britischen Variante Gerste. Eine Flasche Xoriguer Gin landete natürlich in unserer Bootsbar. 🙂 Wir lieben es, Leckereien aus den verschiedenen Ländern weiter genießen zu können.
Fornells – ehemaliges Fischerdorf
Über die felsige einsame Nordküste mit wiederum schönen Buchten schraubten wir uns bis nach Fornells. Auch ein schöner Naturhafen, weiße Häuschen, Gassen zum Bummeln. Für die Käse- und Fleischesser gab es zwei weitere menorquinische Spezialität zum Probieren: den Queso de Mahón (ein Käse) und die Sobrasada de Menorca (eine Wurst). Der traditionelle Käse wird bereits seit dem 5. Jahrhundert hergestellt und ist der meist verkaufte Käse Spaniens. Die Jungs entschieden sich für die junge milde Variante. Die luftgetrocknete, streichfähige Rohwurst erinnert an eine Mischung aus Mettwurst und Chorizo.
Mahón – der zweitgrößte Naturhafen der Welt
Weiter ging es bis zur Ostküste – ich wiederhole mich: schöne Buchten mit klarem kristallblauem Wasser 😉 – wir hielten am Parc natural de s’Albufera des Grau, einem großen Naturschutzgebiet. Beim Schnorcheln konnten wir neben den üblichen Brandbrassen auch Rochen und zahlreiche andere, auch bunte, Fische beobachten. Richtig schön. Auf dem Weg zur Hauptstadt Mahón ging unser Motor auf einmal aus, dazu gibt es aber einen eigenen Blogpost.
Mahón liegt im zweitgrößten Naturhafen der Welt, gleich nach Sidney, wow! Hier flüchteten wir gut geschützt vor Anker vor dem berüchtigten Mistral. Als erstes stand Alltag auf dem Programm: Wäsche waschen (dabei mit dem schweren mit Dreckwäsche gefüllten Wäschesack durch die halbe Stadt marschieren und die Kinder zum Roller flitzen motivieren…), Einkaufen (ohne unseren rollbaren Einkaufstrolley geht garnichts, ich liebe ihn!), klar Schiff machen (täglich), putzen (mäh).
In Mahón liegt “unten” der Hafen und “oben” die Stadt mit altem Ortskern. Entspanntes Bummeln, Tapas essen (hmmm) und Spielplätze erkunden waren nach der Arbeit angesagt.
Jetzt bereiten wir uns auf die etwa zweitägige Überfahrt nach Sardinien vor, den ein Wetterfenster tut sich auf. Lange waren wir in Spanien und werden es vermissen. Aber wir freuen uns riesig auf Bella Italia! Hasta lluega España.