Ja, wir sind noch immer in Póvoa de Varzim. Ja, wir haben Hummeln im Popo und wollen weiter. Ja, die To-Do-Liste ist immer noch lang. Um unseren Entdecker-Drang also ein wenig zu befriedigen, fahren wir mit der Metro in die bezaubernde Stadt Porto. Unsere Freunde von der Babar leihen uns auch manchmal ihre Fahrräder mit Kindersitzen aus, vielen Dank dafür! Das erweitert den Erkundungsradius enorm. Leider sind Klappräder und Kindersitze bei uns nicht platztechnisch drinnen… menno. Aber Fahrräder kann man auch ausleihen. Apropos ausleihen: Wir haben uns zwei Tage ein Auto gemietet. (Da ging so einiges schief und Kevin erwies sich als wahrer Held, darüber berichte ich im nächsten Blogpost…) Und am Mittwoch kommt lieber Besuch, uns wird also (trotz geplanten Ortsstillstand) nicht langweilig. 🙂
Porto – eine Stadt zum Verlieben
Wie gesagt, sind wir schon zwei Mal in die Metro gestiegen und 45 Minute später waren wir in Porto. Wow, was für eine facettenreiche Stadt, hier kann man viel entdecken. Mit den Kindern bieten sich diese schicken Doppeldecker-Touri-Busse an. Man sieht viel von der Stadt, die Kinder haben Spaß und wir müssen sie in der sehr (!) hügeligen Stadt nicht im Bollerwagen kutschieren – oder tragen. Leider hatte die deutsche Stimme im Bus so einen starkem portugiesischen Akzent, dass wir fast nichts verstanden haben.
Beeindruckende Gebäude rund um das Rathaus. Ponte Luís I – oben fährt die Metro, unten fahren Autos. Für Fußgänger ist auch noch Platz. Die schönste Kirche in Porto. Der Fluß Douro zwischen Porto (rechts) und Vila Nova de Gaia (links). Bunte, enge, hohe Häuser.
Porto ist die zweitgrößte Stadt in Portugal und heißt übersetzt “Hafen”. Porto hat auch dem Portwein seinem Namen gegeben, denn von hier wurden/werden die Fässer weltweit verschifft. Ein Portwein-Tasting und die entsprechende Proviantierung stehen noch aus. Durch den hohen Alkohol- und Zuckergehalt ist er nämlich lange lagerfähig. Perfekt also fürs Segeln.
Wer arbeitet, kann auch feiern – oder so
Neben den Bootsarbeiten (sie werden nie enden…) haben wir auch Arztbesuche für die Zeit in Póvoa de Varzim eingeplant. Wir waren sehr überrascht, wie günstig so manches hier in Portugal im Vergleich zu Deutschland ist. Eine professionelle Zahnreinigung inklusive Röntgen des gesamten Kiefers kosten schlappe 9,90 Euro. Die Kinder haben ihre letzte Reiseimpfung in einer privaten Klinik erhalten, dafür mussten wir sage und schreibe 1,66 Euro bezahlen – den Impfstoff haben wir aus Deutschland mitgebracht. Wie kann das funktionieren?
Wir haben auch unseren ersten Besuch seit Start unserer Langfahrt empfangen: Meine Mama kam ganz spontan für ein paar Tage. Das hat uns, und besonders die Kinder, sehr gefreut. Sie wurden von Oma verwöhnt, wir hatten ein paar schöne gemeinsame Strand-Tage und Kevin und ich konnten abends ausgehen, juhuu!
Sangria, lecker! Unser erster Besuch! Impfung der Kinder für schlappe 1,66 Euro (Impfstoff hatten wir aus Deutschland dabei) Der Fein(e) Multimaster, Kevins Lieblingswerkzeug. 🙂
Hier in Portugal wird übrigens immer gefeiert. Von wegen “Was haben wir für ein Glück, dass wir ausgerechnet beim Fest xy hier sind”, haha! Jedes Wochenende ist ein Fest, oder sogar mehrere. Innerhalb weniger Stunden werden Bühnen auf- und abgebaut, Hüpfburgen auf- und abgepustet, Lichter auf- und abgehangen, die Grille angefeuert und gelöscht und die Plätze wenige Stunden nach Ende der Veranstaltung wieder gesäubert. Auch in der Marina hat sich eine bunte Segeltruppe zu wöchentlichen schönen Grill-Parties auf dem öffentlichen Grillplatz zusammengefunden. Das lange Verweilen hier hat also auch ein paar Vorteile. 😉