Pläne und so – ach wie schön ist Cascais

Sehnsüchtig studieren wir die Wettervorhersage.. Wind, Wellen. Jeden Tag hoffen wir auf ein Wetterfenster nach Madeira. Doch Tag um Tag werden wir enttäuscht. Eine leise Träne kullert aus unseren Augen. Madeira, es soll wohl nichts mit uns werden. Soweit zur dramatischen Einleitung. 😉

Seit drei Wochen sind wir nämlich in Cascais und es ist wirklich richtig schön hier. Die Überfahrt war ziemlich unspektakulär, was wir uns erhofft hatten. Gerade vor einer Orkabegegnung haben wir massiv Respekt, um nicht zu sagen: Das macht uns mehr Angst als Corona. Anfangs haben wir noch in Cascais geankert und waren selig, überglücklich. Endlich wieder ankern! Mein Herz ging auf. Da aber unser Außenborder nach acht Monaten Zwangspause einfach nicht aus der Backskiste wollte (zugerostete Schraube, trotz sorgfältigem Einfetten) und mein Laptop plötzlich nicht mehr laden wollte (Ahhhh!!!), mussten wir dann doch in die Marina. Im Nachhinein eine gute Entscheidung, denn die Preise sind gigantisch günstig, das Wetter um uns herum ist ziemlich stürmisch und wir können die Zeit des Wartens für notwendige Wartungsarbeiten nutzen. Unser Motor wurde mal wieder richtig gepflegt und schnurrt jetzt wieder wie ein zufriedenes Kätzchen. Und der größere Punkt: unsere Wanten (Stahlseile, die den Mast halten) gaben uns diverse deutliche Zeichen, dass es Zeit für den Ruhestand wird. Sprich, neue kraftvolle unverbrauchte müssen her. Ein guter Rigger mit einem gutem Angebot ward schnell gefunden und nun warten wir darauf, dass besagter Rigger seine Arbeit macht. Wann das genau sein wird, weiß wie immer keiner. Geduld und so.

Weihnachtsstimmung in Cascais

Solange wir warten, genießen wir die milden Temperaturen, wenn es hier nicht gerade stürmt und regnet. Sobald die Sonne scheint, ist es fast sommerlich warm. Wenn der Wind pfeift und es nieselt, ist es eklig kühl. Nachts wird es nicht kälter als 10 Grad. Tagsüber sind es meistens zwischen 15 und 18 Grad. Die gefühlten Temperaturen variieren, wie gesagt, allerdings stark.

Wir haben bereits letztes Jahr mit Entzücken festgestellt, dass in Portugal ein besonderes Augenmerk auf festliche Beleuchtung und Dekoration gelegt wird. Jetzt zu Weihnachten ist es besonders herrlich. Überall funkeln die Lichter, es sind Sterne, Engel, Glocken,Weihnachtskugeln, ganze Krippenspiele, riesige Tannenbäume aus LED-Lichtern und Lametta geformt. Unter Palmen wurden Weihnachtssterne gepflanzt. An den Palmen sind Lautsprecher befestigt, aus denen Weihnachtslieder tönen. Auch ein Chanukkaleuchter leuchtet. Richtig besinnlich, im Vergleich zu Weihnachten in der Karibik letztes Jahr.

Wir haben an Bord auch weihnachtlich dekoriert und gebastelt. Kevin hat mit den Jungs Weihnachtsplätzchen mit improvisierten Ausstechern gebacken, Geschmack Natur, Zimt und Schokolade. (Es gab runde Becher-Plätzchen und riesige Bären-Plätzchen, dessen Ausstechen eigentlich für Sandwiches ist.) Zu Nikolaus haben die Jungs die Segelstiefel von Papa geliehen und geputzt “Da passt mehr rein!”. Hach, diese Freude am Morgen des Nikolauses. “Mama, meine Augen strahlen, sooo freue ich mich!”.

Ausflüge nach Lissabon und Sintra

Für ein bisschen Abwechslung machen wir entspannte Ausflüge nach Lissabon und Sintra, die mit Zug, Bus oder Mietauto schnell erreicht sind. Im Vergleich zu letztem Jahr ist so wenig los. Überall prangen blaue “Clean & Safe”-Siegel, welche das Einhalten der Hygienestandarts zertifizieren. Am 1. und 8. Dezember waren hier in Portugal zudem Feiertage, was hieß, dass am Vortag ab 15 Uhr und am eigentlich Feiertag ab 13 Uhr der Lockdown ausgerufen war. Letztes Wochenende gab es dafür keinen Lockdown, denn die Fallzahlen haben sich in der Region gut nach unten entwickelt. In Portugal ist die Devise, dass man sich immer über den aktuellen Stand informiert, denn Restriktionen hängen transparent von den Infektionszahlen in der Region ab. Klare Regel.

Und wie geht es weiter?

Will ich noch etwas über unsere Pläne schreiben? 🙂 Ich wage es mal. Sobald der Rigger gekommen ist, wollen wir beim nächsten Wetterfenster direkt Richtung Algarve fahren. Ob das noch vor Weihnachten sein wird…? Falls sich dann eine Gelegenheit auftut, um nach Madeira zu können, freuen wir uns. Falls nicht, ist das auch nicht schlimm und wir erkunden erstmal die portugiesische Algarve.

3 Gedanken zu „Pläne und so – ach wie schön ist Cascais

  1. Euer Essen sieht lecker aus: ich komme vorbei! 😉
    Was auch immer sein wird: habt eine angenehme Zeit und ein friedvoll-besinnliches Weihnachtsfest, und einen guten Rutsch ins neue Jahr, vor Allem aber: Mast- und Schotbruch und allzeit eine handbreit Wasser unter dem Kiel.
    Liebe Gruesse,
    Pit

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