Die Vor-Oster-Woche war geprägt von Sonnenschein und vielen vielen Arbeiten am Boot. Das meiste machen wir selbst, aber ein paar wichtige Dinge haben wir dann doch vergeben. Mit zwei Dreijährigen fehlt uns schlicht die Zeit, um alles selbst zu machen. Wir brauchen zehnmal so lange wie die Profis und gerade bei einer Langfahrt muss die Qualität in einigen Punkten stimmen, wie beispielsweise bei dem maßgefertigten Heck-Geräteträger und den Segeln, die eine neue UV-Beschichtung sowie ein paar Reparaturen nötig hatten.
In der Segelszene wird immer gesagt: „Wer erst dann los fährt, wenn die To-Do-Liste leer ist, fährt nie los.“ Ich dachte immer: „Jaaa, erzählt doch! Bei uns wird das bestimmt nicht so!“ Voller Demut muss ich jetzt zugeben, dass wir natürlich nicht von dem Phänomen verschont bleiben. Ein Punkt von der To-Do-Liste wird gestrichen, drei neue Punkte kommen dazu… ahhhhh! Was hilft? Heitere Gelassenheit und Priorisierung. Und die Akzeptanz, dass nicht alles perfekt sein muss, damit die Reise unvergesslich wird. 🙂 Nicht einfach.
Kevin bindet sich ein. Da geht es langsam den Mast hoch. Schöne Aussicht von oben.
Wir haben unseren Cobb-Grill am Karfreitag, der in Frankreich übrigens gar kein Feiertag ist, eingeweiht (nochmal danke an die lieben Pateneltern für das tolle Geschenk, das wir sicher viel nutzen werden!) und beschlossen, dass bis Montag jetzt einfach Spaß angesagt ist. Wir haben den Marina-Blues, das Wetter ist sommerlich, die Winde stehen gut, warum sollten wir in der Marina bleiben?!
Lecker Würstchen grillen am Boot? Geht, dank Relings-Halterung! Lecker. 😉
Also haben wir Samstag die Leinen los geworfen und sind zur Belle Ille (deutsch: schöne Insel 😉 ) in eine Ankerbucht gesegelt. Der Anker meiner Träume, ein 25 Kilogramm Rocna-Anker, wollte schließlich auch eingeweiht werden. Was sollen wir sagen, der Anker ist der Hammer! Im Laufe unseres Segel-Lebens haben wir einige Anker genutzt, aber keiner hält so wie der Rocna. Das können wir jedenfalls nach zwei Anker-Nächten und -manöver berichten, haha.

Wir alle haben das Segeln sehr genossen, vor allem die Kinder waren begeistert. Der Wind im Gesicht, die Wellengeräusche, das Reisegefühl, die Zeit miteinander, eins mit der Natur… deswegen machen wir das und deswegen haben wir die ganzen Anstrengungen in Kauf genommen. Trotz der Hitze war uns Erwachsenen das Wasser mit elf Grad dann doch etwas zu kalt für den obligatorischen Sprung ins Meer. Die Kinder sind da härter im Nehmen und haben schön mit Meerwasser geplanscht. Was braucht man me(e)hr?

Jedenfalls braucht man keine Sonnenallergie… war dann doch ein wenig zu viel Sonne für die Kids. Zum Glück ist das Wetter ab morgen wieder deutlich kühler und wolkiger hier, grrr. Da machen die weiteren Arbeiten gleich mehr Spaß.