Über ein Monat harte Arbeit liegt hinter uns. Wir hatten viel Ärger und auch viel Freude. Einiges ging schief, einiges lief gut. Dinge sind verschwunden, andere sind wieder aufgetaucht. Es gab ein paar Tränen und viele Lacher. Wir kennen unserer Serenity jetzt in und auswendig, jeder Winkel und jede Ecke wurden erkundet. Und nun sind wir müde. Müde von den ganzen Vorbereitungen, vom Planen, Testen, Nachdenken, Ausprobieren und Bauen. Ich habe keine Lust mehr auf das Geräusch von in Wasser fallende Muttern oder durchglühenden Sicherungen. Wir sind soweit. Wir glühen. Das Reisefieber hat uns gepackt.
Die französische Zuverlässigkeit und Qualität
Was uns in der Vorbereitungszeit am Meisten geärgert und aufgeregt hat, sind die französischen Dienstleister. Man kann sich auf niemanden verlassen. Wir haben uns an die vermeintlichen Profis gewendet, weil wir unsere handwerklichen Grenzen kennen und mit zwei Kleinkindern auch ein Zeit- beziehungsweise Betreuungsproblem haben. Da brechen Lötstellen raus, da wackelt der Geräteträger, da säuft der Außenborder nach dem Service ab, da wird das falsche Ankerlicht montiert, da werden bestellte Ersatzteile vergessen, da kommt tagelang keiner ohne Bescheid zu geben, da kommt einfach jemand ohne sich anzukündigen.
Alles muss kontrolliert werden und Kevin entpuppt sich als wahrer Reparatur-Held. 🙂 So hat das vermeintlich negative doch eine positive Seite. Unser Fazit ist jedenfalls, so viel wie möglich selbst zu machen. Oder wir sollten ein wenig von der deutschen Arbeitsmoral und Genauigkeit ablegen und stattdessen mehr heitere Gelassenheit in unser Leben einziehen lassen.
Kleine Serenity vor großer Serenity. 🙂 Selbst gemacht. 😉 Schick ist die Beschriftung geworden! Hoffentlich hält sie, wie sie es verspricht.
Proviantierung, Lagerung und Listen
Ein ganz großer To Do-Punkt dieser Woche war die Proviantierung. Dazu gehörte die Überlegung, was man außerhalb von Europa schwierig oder nur teuer bekommt. Was man gut einlagern kann und bei langen Passagen oder schlechten Einkaufsmöglichkeiten hervorzaubern kann. Was man braucht und worüber man sich freut. Ziel war außerdem, genug Wasser, Lebensmittel und Windeln (die hoffentlich bald weg sind, Töpfchen und Toilettenaufsatz sind an Bord) für 20 Tage einzulagern.
Der Einkaufszettel war geschrieben, ich war einen ganzen Tag einkaufen. Am nächsten Tag war die Aufgabe, alle Dosen mit wasserfestem Stift zu beschriften und zu nummerieren. Keiner hat Lust auf Überraschungsessen, wenn die Etiketten sich abgelöst haben. 😉 Tuben wurden vor dem Auslaufen gesichert und in Tüten gesteckt. Dann hieß es Inventar machen und anschließend alles in die Backskisten und Bilge zu verstauen. Wir können mit Stolz sagen: Da geht noch mehr! 🙂 Heute habe ich alles noch in Listen und einen Lagerplan übertragen. Da kann hoffentlich nichts mehr schief gehen.
Hilfe! Erstmal sortieren. Mit wasserfestem Stift beschriften und nummeriert. Dosenparadies Frankreich. Unsere geliebte Karamell-Oma, wie lange wirst du uns erhalten bleiben? Genauso wichtig: Sonnencréme, Mückenschutz, Poposchutz.
Was muss noch vor der Abfahrt passieren?
Am Freitag gehen wir mit den Omas, dem einen Opa, Kevins Freund, Cousine und ihrem Mann zum Abschied richtig bretonisch Krabben essen. 🙂 Samstag soll es dann endlich losgehen und die Idee ist es, von Lorient nach Norden bis nach Concarneau zu segeln. Dabei haben wir immer einen Blick auf das Wetter. Sobald wir uns eingesegelt haben und ein Wetterfenster in Sicht ist, geht es direkt über die Biskaya 320 Seemeilen nach La Coruña in Spanien.
Bis Samstag muss aber unser Geräteträger noch fester werden. Wir sind zuversichtlich, dass das die Fachfirma hinkriegt. Den Rest haben wir runterpriorisiert und unsere Entspannung vor der Abfahrt nach ganz oben gesetzt.
8 Gedanken zu „In den Startlöchern“
Viel Spass und eine gute Überfährt. Wir freuen uns auf eure erstenReiseberichte.
Lieben Gruss von Stefan und Anne von den Piraten aus Neustadt
Vielen Dank ihr beiden! Ja, jetzt beginnt endlich die Reise. 🙂
Liebe Grüße
Christina und ihre drei Männer
Wir sind noch 2 Wochen an der Biscaya bei Arcachon. Wir drücken die Daumen und winken aufs Meer. Alles Gute für die Überfährt.
Liebe Ingrid,
oh, dann werdet Ihr uns hoffentlich während unserer Überfahrt zuwinken. 🙂 Drückt uns die Daumen für ein gutes Wetterfenster!
Liebe Grüße
Christina und ihre drei Männer
Hallo ihr vier, ein toller Bericht. Wir können uns vorstellen, was ihr fühlt. Wir wünschen euch für Freitag ein schönes Abschiedsessen mit euren Besuchern . Wir denken viel an euch. Guss Lydia und Roland
Liebe Lydia, lieber Roland,
vielen Dank! 🙂 Wir denken auch viel an euch.
Liebe Grüße
Christina und ihre drei Männer
Das klingt nach viel Arbeit und gaaaanz viel Spass und vor allem Vorfreude auf die erste Etappe. Ich drück euch ganz fest die Daumen.
Gute Reise ❤️
Genauso war es! 🙂 Vielen Dank, liebe Ina, jeder Daumen hilft.
Liebe Grüße
Christina und ihre drei Männer