Ibiza lässt uns nicht schlafen – schöne stressige entspannte Insel

Jeah, we’re going to Ibiza! Nach knapp 1,5 Wochen in der Marina mit, zugegeben, schlechter Stimmung und zu vielen Bootsarbeiten (das macht uns am Langfahrer-Segeln gerade so überhaupt keinen Spaß, deswegen die miese Laune), machten wir uns endlich auf den Weg in die Balearen! Die nächtliche Überfahrt war unspektakulär und wir ankerten schließlich in einer wunderschönen Ankerbucht, vollkommen ohne Bebauung und mit kristallblauem klaren Wasser. Schnell merkten wir, dass Ibiza anders ist, sehr touristisch und voll. Tagsüber kamen einige Charter- und Ausflugsboote vorbei. Ok, aktuell ist Hauptsaison…

Buchten-Hopping auf Ibiza

Dennoch genossen wir es sehr, unser SUP ausgiebig zu fahren und ganz viel zu schnorcheln. Das Wasser ist angenehm warm. Endlich wieder die schönen Seiten des Langfahrer-Lebens! Abends waren wir dann ganz einsam. Wir wähnten uns in einer gute geschützten Ankerbucht, doch ab 2 Uhr Nachts kamen heftige Fallböen von den Felswänden vor uns runter gebraust, sodass an viel Schlaf nicht zu denken war. Mäh. Am nächsten Tag ging es dann in eine volle Bucht vor Sant Antoni, die wir nach einem kurzen Landgang schnell verließen. Die Stadt ist wirklich nicht sehenswert. Die Ankerbucht um Cala Comte dafür umso mehr! Auch hier leuchtend blaues Wasser in allen Facetten mit guter Sicht. Das steht den Tobago Keys in der Karibik wirklich nichts nach. Schnorcheln, SUP fahren, Leben genießen. Die Party- und Karaoke-Kats störten uns nicht.

Um 5 Uhr früh wurden wir wieder frühzeitig wach, denn ein unerwarteter Wind aus Norden bescherte uns einen wilden Ritt in der Ankerbucht. Mäh, wieder kein Schlaf. Wir ergriffen die Flucht und fuhren zur Cala Tarida. Wieder viele Boote, wieder eine schöne Ankerbucht mit klarem azurblauem Wasser, wieder schnorcheln und SUP fahren. Nachmittags segelten wir zur Cala Jondal, der Bucht der Hippen und Reichen. In dem hier gelegenen bekannten Club “Blue Marlin” kommt man nur mit einem bestimmten Betrag auf dem Bankkonto. Wir beobachten da lieber das Treiben der umliegenden Boote. Schickeria der extraklasse mit Crew und Co. Auf einer großen Yacht neben uns wurde ein Herr 1,5 Stunden von einer hübschen Damen massiert… da waren wir schon ein wenig neidisch. Trotz nettem Nachfragen wollte sie uns leider nicht massieren.

Formentera – Karibik-Flair im Mittelmeer

Am nächsten Morgen – diesmal konnten wir fast ausschlafen – segelten wir gediegen in die südliche Insel Formentera. Wie zu erwarten war: Viele Boote, eine riesig schöne Ankerbucht mit leuchtend petrolblauem klarem Wasser, wieder schnorcheln und SUP fahren. Klingt fast ein bisschen langweilig, oder? 😉 Ein ordentliches Gewitter rollte aber durchs Ankerfeld, so hatten wir auch ein bisschen Abwechslung, haha. Besonders schön ist, dass wir hier (nach unserer selbst auferlegten Corona-Pause, was Segelbekanntschaften betrifft) eine andere Langfahrer-Familie mit einem fünfjährigem Sohn kennengelernt haben, die Crew der Marelia 2. Die Jungs und die Erwachsenem verstehen sich gut und wir haben uns zu Sundownern und Beach-Dates verabredet, was die gesamte Crew der Serenity sehr genossen hat. 🙂

Mit dem Mietauto zum Hippy-Markt, in die Ibiza-Stadt und durch die Insel

Nach zwei Nächten auf der schönen Strandinsel wollten wir gerne zu dem ältesten und größten Hippie-Markt von Ibiza. Denn neben der Schickeria ist hier vor allem der Hippy-Vibe sehr vertreten. Um dann auch noch ein wenig das Landesinnere erkunden zu können, haben wir uns spontan ein Mietauto geliehen. Serenity ließen wir in der Zeit in der Cala Talamanca. Der Hippy-Markt in Punta Araby ist sehenswert, bunt, wuselig und voll. Super viele Stände mit Schmuck, unterschiedlichster Kleidung, Tüchern, Kunst, Taschen, Deko und Krimskrams. Die Hippy-Märkte haben ihren Ursprung in den 60er-Jahren, als sich viele Künstler, Designer und Architekten auf Ibiza niederließen. Heute sind sie natürlich ziemlich touristisch, aber die Hippy-Stimmung mit vielen authentischen Ständen ist noch da.

Fern von der Küste hat Ibiza rote Erde, auf der Landwirtschaft betrieben wird. Dennoch ist es sehr grün, Wälder gibt es viele. Die Küsten sind felsig und die Buchten sind auf der ganzen Insel mit Hotels bebaut. Uns reizte noch die Altstadt der Ibiza-Stadt (Eivissa auf Katalanisch), das Dalt Vila, zu deutsch “obere Stadt”. Innerhalb der alten Stadtmauern, die über vier Tore betreten werden kann, befinden sich geheime Gänge, enge Gassen und schmale Häuser. Eine richtige Abenteuerburg, die vor allem die Jungs begeisterte.

Nice to know: die heilige Posidonia

Auf den gesamten Balearischen Inseln wird sehr auf das Seegras, die Posidonia, geachtet. Sie ist geschützt und auf ihr darf weder Anker noch Ankerkette liegen. Für eine Übersicht gibt es Apps, zur Kontrolle gibt es eine Posidonia-Polizei, die Ankerlieger von Plätzen verweist oder sogar deftige Bußgelder verhängt. Die Posidonia ist hier so wichtig und schützenswert, denn sie schützt und befestigt zum einen die Küsten, zum anderen sorgt sie auch für das unglaublich klare Wasser.

Reparaturen und Pläne – oder: der verfi…te Außenborder

Gestern haben wir, bzw. Kevin sich vorallem um unseren lieben Außenborder gekümmert. Auch unser zweiter möchte nämlich nicht mehr so richtig laufen. 🙁 Trotz intensiver Versuche, konnte Kevin ihn leider nicht reparieren. Er ist eben kein Mechaniker, sondern IT-Experte. 😉

Da wir heute Richtung Mallorca starten – die Marelia 2 hat sich spontan angeschlossen – musste schnell eine Lösung her. Paddeln ist mit der Familie keine Alternative. Bis ein guter Mechaniker gefunden ist und Ersatzteile bestellt sind, kann es lange dauern. Also beschlossen wir, auch wenn es finanziell und emotional weh tat, einen kleinen neuen Außenborder zu kaufen. Unser dritter. 🙁 Nun gut, den zweiten werden wir in Ruhe im Winterlager reparieren lassen und dann sehen wir weiter.

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