Nach dem kleinen Einschub über meine Zeit auf Santorini folgt heute der Bericht über unsere Zeit in den südlichen Kykladen. Mitte Juni sind wir nach unserem Deutschlandaufenthalt wieder nach Kalamata geflogen. Wir legten kurze Zeit ab und wir segelten nach Porto Kagio und weiter Richtung Osten an die schöne Strandstadt Elafonisos. Hier trafen wir wieder nette Familien-Crews und verbrachten schöne Strandtage zusammen. Es scheint, dass in Griechenland wirklich mehr Liveaboards unterwegs sind als im restlichen Mittelmeer. Bei einem günstigen Wetterfenster starteten wir schließlich in die Kykladen.
Milos, Folegandros, Ios und die kleinen Kykladen
Unkompliziert ging es über Nacht nach Milos, unserer ersten Insel in den Kykladen. Milos ist bekannt für seine faszinierenden Steilküsten und skurrilen Felsformationen. Wir hatten wahnsinniges Glück und konnten an der Nordküste ankern, was wirklich selten ist. Hier erkundeten wir spannende Höhlen und bewunderten die Folgen der Wellen und Witterung. Angeblich ist der Sarakiniko-Strand, der an eine Mondlandschaft erinnern soll, der meist fotografierteste in den Kykladen.
Weiter ging es nach Folegandros, eine ganz beschauliche Insel mit weniger Tourismus, eine unserer Favoriten. Wir ankerten in einer Südbucht mit, oh Wunder, Sandstrand mit kristallblauem Wasser und wanderten zu einer netten Taverne mit Aussicht. Mit dem Bus ging es in die wohl schönste Chora der Kykladen. Dennoch plagt die Hitze und die karge Landschaft verstärkt das “ich bin in einer lebensfeindlichen Umgebung”-Gefühl. Leider kündigte sich der Meltemi (Spoiler: der bis jetzt nahezu ununterbrochen anhält, mäh) an, sodass wir nach Ios wechselten.
Ios ist jetzt deutlich touristischer, sie wird auch kleine Schwester von der Partyinsel Mykonos genannt. Wieder ankerten wir an einem Traumstrand, hier sausten regelmäßig Banana-Boats und ähnliches durch die Bucht, was wir aber mehr spannend als störend fanden. Nach meinem Besuch auf Santorini und dem ganzen Trubel zog es uns in die kleinen Kykladen.
Die kleinen Kykladen sind wirklich ein kleines Juwel, sie sind (was der Name schon sagt) sehr klein und überschaulich. Zuerst waren wir in Schinoussa. Vor dem Meltemi ist man hier sehr gut geschützt, da die große Insel Naxos im Norden den Wind abhält. Uns war es dann doch irgendwie zu langweilig, deswegen sind wir nach Koufonisia gewechselt, der wohl schönsten Insel der Kykladen. Mit dem Ausflugsboot (denn der Meltemi hielt uns ab, die Ankerbucht zu wechseln) besuchten wir wie die anderen Touristen weitere schöne Strände und die Nachbarinsel Koufonisi, die fast unbewohnte Hippe-Insel für Aussteiger. Und dann kam Corona… doch dazu beim nächsten Mal. 😉
Was ist eine Chora? Und weitere Besonderheiten…
Die Chora bezeichnet eine Hauptstadt oder das Zentrum einer Insel. Sie ist geprägt von engen Gassen und weiß umrandeten großen Pflastersteinen, quasi die Altstadt. Hier spielt das Leben, hier treffen sich Jung und Alt. Meist gibt es Spielplätze und Märkte, große Plätze mit Tavernen und Geschäften.
In den Kykladen ist das Wasser wirklich ein Traum von blau in allen Tönen und kann mit der Karibik konkurrieren. Die Strände sind meist flach und von feinsten Sand. Wir werden ihn nie wieder los im Boot… Die Landschaft ist zumindest in den südlichen Kykladen sehr karg, fast trostlos.
Haupttransportmittel für Touristen sind Quads und Motoroller, wir haben bisher immer Busse genommen. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind gut ausgebaut, unkompliziert und günstig. Fähren sind allgegenwärtig und verbinden die Inseln gut miteinander. Wenn man etwas Zeit mitnehmt, gibt es günstige Angebote. Timo ist ein richtiger Fähren-Fan geworden und erkennt meilenweit, welche Fähre fährt. “Mama! Da kommt die Blue Star Ferry!” 🙂
Und jetzt kommen wir zum Meltemi… der liebe Nordwind bläst hier seit über drei Wochen nahezu ununterbrochen, und zwar mit 20 bis 30 Knoten, in Böen auch mehr… Tag und Nacht. Das ist super anstrengend und auch irgendwie nervig. Gemütliches Segeln sieht jedenfalls anders aus. Wir haben bisher immer kurze Phasen genutzt, in welcher der Meltemi weniger stark bläst, um Insel oder Bucht zu wechseln. Eine kleine Pause wäre langsam nett, ist aber nicht absehbar, puh.
Ein Gedanke zu „Die südlichen Kykladen und: der Meltemi nervt“
Tolle Bilder. Genießt noch eure restliche Zeit.
Wir freuen uns schon sehr.