Die Ruhe vor dem Sturm – angekommen in Las Palmas

Was mag ein Segler so gar nicht? Keinen Wind. Aber dank Flaute konnten wir tatsächlich drei schöne Tage vor Anker verbringen. 🙂 Schließlich ist zu viel Wind (ok, es kommt auf den Kurs an, aber jetzt mal generell gesprochen) immer noch schlimmer, als gar kein Wind. Jedenfalls bei Familien-Seglern. Meine Meinung.

Nochmal Durchatmen im Süden Gran Canarias

Als es aber wieder schwelliger wurde, haben wir im Süden von Gran Canaria in einer Marina festgemacht. Ankern wollten wir nicht um jeden Preis. Wir wollten noch ein wenig Entspannen, bevor der Trubel rund um die ARC+ und auch wieder Bootsarbeiten beginnen. Kevin hat nämlich beschlossen, dass wir noch vor der Atlantiküberquerung einen Wassermacher einbauen. Man hat ja sonst nichts zu tun… aber dazu mehr ein anderes mal.

Mit dem Mietauto ging es dann zum “Rescue Center” Cocodrilo Park. Hier landen Tiere, die geschmuggelt werden sollten, die unrechtmäßig als Haustier gehalten oder verwahrlost wurden. Wir fanden an dem kleinen Zoo besonders schön, dass die Tiere hautnah erlebt werden konnten. Schildkröten, Schlangen und Krokodile konnten zu bestimmten Zeiten gestreichelt werden. Und es gab öffentliche Fütterungszeiten von Tigern, Krokodilen und exotischen Vögeln.

Danach sind wir zum Wahrzeichen Gran Canarias gefahren, dem Roque Nublo (spanisch „Wolkenfels“). 65 Meter ist er hoch und liegt mitten im Naturpark Parque Rural del Nublo. Wunderschön! Irgendwann kommen wir nochmal zum Wandern und Klettern hierher.

Sind das unten etwa Bilder aus Marokko? Nein, es gibt tatsächlich Sanddünen auf Gran Canaria. Ihre Entstehung ist nicht ganz geklärt. Eine relativ neue Theorie besagt, dass der Tsunami, ausgelöst durch das Erdbeben von 1755, welches Lissabon zerstörte, bis nach Gran Canaria reichte. Dieser solle die Massen an Sand angespült haben. Im Vergleich zur Wüste von Marokko sind die Sanddünen winzig. Dafür gibt es hier noch den Meerblick, was wirklich surreal ist.

Bevor es nach Las Palmas ging, haben wir uns noch mit unseren Freunden von der Babar zu einem entspannten Strandgrillen getroffen. Wir werden uns erst wieder in der Karibik sehen, darauf freuen wir uns alle schon.

Großstadtwahnsinn und Kakerlaken in Las Palmas

Am Donnerstag haben wir uns dann vom Süden der Insel in den Norden nach Las Palmas hochgequält. Denn Wind und Welle sollten gegen uns sein… ein letztes Mal für lange Zeit hoffentlich. Hier liegen wir am Familiensteg S, was ein Trubel! Es ist schön, andere Familien kennenzulernen oder wiederzutreffen, die auch an der ARC+ oder ARC teilnehmen. Eine wunderbare Gemeinschaft und die Luft beginnt zu knistern. Jeder trifft letzte Vorbereitungen, man kann sich über technische Details, Reisepläne oder bockende Kinder austauschen und natürlich zusammen zum Spielplatz tigern.

Apropos tigern. Wir hatten Besuch von kleinen, krabbelnde, sechsbeinigen Tierchen. Die Kakerlaken krabbeln auf den Kanaren überall lang, auch auf den Stegen. Super eklig! Ein paar hatten sich wohl über die Leinen zu uns aufs Boot geschlichen. Der Albtraum aller Langfahrten-Segler! Zum Glück konnten wir sie nach draußen ins Hafenwasser befördern. Jedenfalls die, die wir entdeckt hatten. Mal schauen, ob sie sich von Insekten-Spray auf den Leinen abhalten lassen… in dem Sinne: la cucaracha, la cucaracha…

3 Gedanken zu „Die Ruhe vor dem Sturm – angekommen in Las Palmas

  1. Viele Grüße aus Bodenheim! Ohne Euch haben wir es dieses Jahr tatsächlich weder nach Hainstadt noch nach Bessenbach geschafft…
    Viel Spass bei der großen Überfahrt wünschen Euch die vier Zwerge aus dem vernebelten Rheintal. (Vermisst Ihr sicherlich nicht 🙂

    PS: Ihr habt ja schon 1/5 der angesetzten 3 Jahre hinter Euch?! Die Zeit vergeht.

    PPS: Es wird gar nichts mehr vom Essen geschrieben? Ist die Reisekasse leer oder der Magen noch verdorben?

    1. Viele Grüße zurück Ihr Lieben!
      Ihr habt es dafür sicher woanders krachen lassen. 😉 Vor dem Roque Nublo haben wir sehnsüchtig gestanden und das Klettern sehr vermisst. Klettern geht hier wahrscheinlich das ganze Jahr.
      Jetzt ist bei uns Endspurt angesagt, in nicht mal zwei Wochen geht es Richtung Kapverden.
      Ja, die Zeit rennt! Zack, und wir wohnen schon über sechs Monate auf dem Boot.
      Dem Magen geht es zum Glück wieder gut. Wir haben gestern unseren Omnia-Backofen mit Pizza eingeweiht. An Eure kam sie natürlich nicht ran, lecker war sie trotzdem.
      Also: Nächstes Jahr in der Karibik klettern? ;-)))

      Das vernebelte Rheintal vermissen wir nicht, aber Euch!
      Liebe Grüße
      Christina und ihre drei Männer

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