Christina alleine auf Santorini

Wenn das Wort Kykladen fällt, denken viele an die weißhäusige Trauminsel Santorini. Doch stopp, eigentlich heißt die griechische Insel Thira. Und warum ist sie überhaupt so gehypt? Ich habe mich auf Spurensuche begeben… und zwar ganz alleine. 😉

All by myself – ein paar Tage me-time

Wir waren gerade auf Ios (der kleinen Schwester von Mykonos, was Party angeht…) und wollten eigentlich alle zusammen nach Santorini segeln. Leider wehte (und weht immer noch, bäh) hier der Meltemi gnadenlos und fast ohne Pause, was ein sicheres Ankern bei der relativ ungeschützten Caldera-Insel unmöglich machte. Da Kevin schon ein mal in Santorini war und ich die Insel unbedingt sehen wollte beschlossen wir spontan, mich in einen Kurzurlaub zu schicken, hurra. 🙂 Mit der Fähre ging es unkompliziert nach Santorini, wo ich mich für zwei Nächte in ein Hostel in einem Frauen-Dorm (sprich Gemeinschaftszimmer) einmietete. Vom Fähren-Terminal fuhr ich mit dem Bus zur Hauptstadt der Insel, nach Firá. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind auf den Kykladen übrigens sehr gut organisiert und günstig. Santorini ist wirklich beeindruckend. Die Steilküste durch die Caldera mit ihren Orten, die durch die weißen Häuser geprägt sind, sehen magisch aus. Hier muss man wirklich mal gewesen sein.

Am ersten Nachmittag und Abend erkundete ich die quirlige Hauptstadt mit ihren Touristenmassen. Es lagen zwei Kreuzfahrtschiffe vor der Insel, ich hörte es könnten sogar sieben bis acht Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig sein, Wahnsinn. Ich empfand die Menschenmassen schon als heftig. Firá an sich ist wirklich schön, weiße Häuser und verwinkelte Gassen. Die Mulis, welche bequeme Kreuzfahrtschiffler vom Dock hoch zur Stadt tragen, haben wir echt leid getan. Den ganzen Tag stehen sie ohne Wasser in der prallen Sonne, was eine Tierquälerei… 588 Stufen sind auch wirklich eine Zumutung. Alternativ gäbe es auch eine Seilbahn, an der man aber lange anstehen muss.

Der Spitzname Santorini kam übrigens von den Venezianern, die Thira nicht aussprechen konnten und die Insel Santa Irini, nach der Heiligen Irene, benannten. Kurz: Santorini. Außerhalb Griechenlands hält sich dieser Name nach wie vor.

Wanderweg von Firá nach Ia

Am nächsten Tag machte ich mich auf den zehn Kilometer langen Wanderweg von Firá nach Ia, entlang der Caldera. Die Wanderung war wirklich lohnenswert und die Aussichten spektakulär. Ich startete früh um der Hitze und den Massen zu entweichen, was zum Glück gelang. Ich habe während der Zeit auf Santorini nie so viel Menschen Selfies machen sehen. Es gab Ecken, da wurde für ein Bild angestanden, den sogenannte Instagram-Motiven. Auch habe ich die berühmten “flying dress shootings” an vielen Ecken hautnah miterlebt.

In der Stadt Ia leben mittlerweile gar keine Einheimischen mehr, denn die Häuser werden lieber lukrativ an die Touristen vermietet. Während der Hauptsaison kommen etwa 150.000 GriechInnen nach Santorini zum Arbeiten, ansonsten leben nur etwa 15.000 fest auf der Insel. Authentizität gibt es also eher auf den anderen Kykladen…

Wie kam es denn zu dem Hype um die Insel. Der Ursprung ist die Sage um Atlantis, denn viele Menschen waren der festen Überzeugung, dass die Sage von Plato wahr sei und es sich um Santorini handeln müsse. Zu viele Parallelen stimmten. So reisten die Menschen ab den 70er-Jahren auf die Insel, um die Gegend um Atlantis zu bestaunen. Firá und Ia waren quasi nur “Beiwerk” und nicht wie jetzt die Hauptattraktionen. Nachdem die U-Boote in den 90ern den Meeresgrund in der Caldera erforschen konnten wurde, oh Wunder, kein Atlantis gefunden und eingesehen, dass Platos Geschichte doch nur eine Sage sei. Der Hype blieb.

Am nächsten Tag ging es schon wieder in die Fähre zu meiner lieben Familie. 🙂 Ich habe meine Zeit auf Santorini wirklich genossen.

3 Gedanken zu „Christina alleine auf Santorini

  1. Santorin steht auch noch aif meiner Liste. Und falls wir unsere Samai wider Erwarten tatsächlich mal ins Mittelmeer bringen, dann natürlich auf eigenem Rumpf. Zumal es da einen im wahrsten Sinne Hotspot im Wasser geben soll, an der man seinen ganzen Rumpfbewuchs biologisch korrekt abtöten kann… 😎
    Viel Spaß noch,
    Micha

  2. Habe jetzt die Bilder in voller Grösse gesehen, die blauen Dächer, die mich immer so fasziniert hatten, habe ich übersehen. Schade, dass dieses Städtchen so überlaufen ist!

  3. Diese Insel ist wirklich ein Traum! Bei deinen Bildern fehlen die Windmühlen und die blauen Dächer der Häuser! Alles einfach traumhaft! Habt noch eine schöne Zeit !

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