Wie bereits im letzten Blogpost erwähnt, mussten wir einfach wieder etwas neues sehen und entdecken. Uns fiel quasi die Decke auf den Kopf. Also habe ich uns online bei G…car für zwei Tage ein Mietauto reserviert. Voller Vorfreude machten wir uns mit der Metro auf dem Weg zum Flughafen zur Mietautostation. Da wurde uns dann aber mitgeteilt, dass das reservierte Auto erst in einer Woche verfügbar sei. Das stehe auch so in unserem Voucher. Aber ein anderes sei verfügbar, nur 100 Euro teurer. Bitte was?! Wir sind also schön in eine Preisfalle getappt… Mies gelaunt ging es zurück zum Flughafen. Tag also gelaufen? Nein. Kevin erwies sich als wahrer Held, marschierte entschlossen zum bewährten Anbieter und siehe da, ein tolles Auto zum günstigen Preis wartete auf uns. Juhuuu! Manchmal ist er einfach toll, mein Mann. 😉
Guimarães – hier entstand Portugal
Wir fuhren also nach Guimarães, dem angeblichen Geburtsort Portugals. Hier soll nämlich der erste König Portugals, Afonso Henriques, geboren worden sein. Die Altstadt wurde 2001 (zurecht!) von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und ist traumhaft schön.
„Hier wurde Portugal geboren“. Die meinen es aber sehr genau mit den Fahrradwegschildern… Die Kirche Nossa Senhora da Consolação und die Largo República do Brasil Avenue. Schöne Fassaden #1. Schöne Fassaden #2. Antiga Câmara Municipal, Largo da Oliveira
Und noch viel wichtiger (vor allem für die Kinder): eine Seilbahn fährt auf den Monte da Penha, oder auch bekannt als Monte de Santa Catarina. Die Gondel wurde also erklommen und wir “flogen” hoch zum Berg. 🙂
Das portugiesische Felsenmeer
Raus kamen wir dann in einer völlig anderen Welt. Etliche Steinbrocken türmten sich auf dem Berg und geheimnisvolle Wege führten durch und um die vermoosten Felsen. Wir kamen gerade an, als die Prozession von Santa Catarina mit lautem Trommelwirbel und Gesang begann, spannend. Wir alle haben den Tagesausflug nach Guimarães sehr genossen.
Prozession zu Ehren von Santa Catarina. In Stein gehauene Kunstwerke.
Cascata da Portela do Homem – das ist wirklich keine Filmkulisse
Am zweiten Tag unseres Mietautobesitzes zog es uns aber mehr in die Natur. Von Einheimischen haben wir den Tipp bekommen, zum Cascata da Portela do Homem zu fahren. Das ist ein Wasserfall mit einem vorgelagerten Natur-Pool im Parque Nacional Peneda-Gerês. Badesachen, Kinder und Picknick wurden eingepackt, die Navi programmiert und ab ging es. Wir fuhren rasant in wilden Serpentinen durch die Berge, Timo musste sich daraufhin direkt übergeben, danach fuhren wir nur noch sehr vorsichtig in wilden Serpentinen durch die Berge. Landschaftlich hat sich die Fahrt zum Wasserfall schon gelohnt.
Der Spot war sodann gefunden. Nun galt es im kurzen Dreier-Kletter-Gelände zum Wasserfall abzuklettern (für die Nicht-Alpinisten: Laut UIAA gilt die III als “Mittlere Schwierigkeit”. Geübte und erfahrene Kletterer können Passagen dieser Schwierigkeit noch ohne Seilsicherung erklettern.). In Deutschland oder Österreich wäre hier in jedem Fall ein Fixseil angebracht… Kevin und ich nahmen also jeweils ein Kind auf den Arm und stiegen langsam ab. Es war schön, mal wieder Fels in den Fingern zu haben, hach.
Wow, zu schön um wahr zu sein. Robin, unsere Wasserratte. 🙂
Die Kletterei hat sich gelohnt, denn der Wasserfall “da Portale do Homem” könnte auch einer Filmkulisse entspringen. Wir plantschten im Flussbett, schwammen im Natur-Pool und sogen die unwirklich scheinende Umgebung in uns auf. Vor allem die Kinder bekamen wir nur schwer aus dem kühlen Nass wieder raus. In diesem Moment empfanden wir nur eine unsagbar große Dankbarkeit, hier sein zu können. Genau für solche Erlebnisse machen wir diese Reise. Die Rückfahrt verlief dann dank schlafendem Timo auch kotzfrei, ein gelungener Tag.
Gestern verließen wir auch endlich Póvoa de Varzim und steuerten die Douro Marina an. Im Moment sind liebe Freund zu Besuch und wir genießen die Zeit zusammen. Es ist sooo schön, wieder unterwegs zu sein.