Um Sizilien weiter als die Entfernung der Busstrecken erkunden zu können, haben wir uns wieder ein Mietauto genommen. In der Nebensaison ist das unglaublich günstig und wir geben das Auto am Flughafen ab, wenn unser Flug nach Deutschland nächste Woche geht. So sparen wir uns die Busfahrt und unnötiges Geschleppe. 😉
Tal der Tempel – ein Ort der besonderen Stimmung
Zuerst zog es uns ins Tal der Tempel (Valle dei Templi) bei Agrigento. Das UNESCO-Weltkulturerbe ist bekannt für die gut erhaltenen Tempel, die den griechischen Gottheiten huldigen. Der Concordiatempel zählt sogar zu den am besten erhaltenen Tempeln der griechischen Antike überhaupt.
Die Bezeichnung „Tal der Tempel“ ist dabei falsch, denn die Tempel befinden sich auf einem Plateau und nicht in einem Tal. Der Name entstand aus Sicht der heutigen Stadt, Tal der Tempel hört sich wahrscheinlich auch besser an als “Tempel auf Bergrücken”. Wir hatten richtig schönes Wetter und genossen den Spaziergang. Der Ort hat etwas Magisches an sich, die Tempel sind etwa 2.500 Jahre alt.
Noto – eine Perle der spätbarocken Städte
Ein weiterer Ausflug ging zu der spätbarocken Stadt Noto, die zu den barocken Städten im Val de Noto (also Noto-Tal) dazu gehört. Wieder sehr prachtvoll. Wir hatten ein sehr leckeres Mittagessen in einer Trattoria (das Beste Essen in Sizilien bisher!), in der wir sizilianische Köstlichkeiten genossen. Von Caponata könnte ich mich ausschließlich ernähren… das ist ein süßsaurer Tomaten-Auberginen-Gemüse-Eintopf, simpel aber sooo lecker!
Scicli, Modica, Ragusa und sonst
Wenn Kevin vormittags arbeitet, haben wir Nachmittags Zeit für kürzere Ausflüge. So zog es uns in die weiteren barocken Städte des Noto-Tals, die in wenigen Autominuten entfernt sind. Alle sehr schön und eindrucksvoll, viele Treppen. In der Ragusa-Neustadt haben wir wieder schöne Street-Art entdeckt, die uns in Italien sehr gefällt.
Langsam macht sich auch Weihnachtsstimmung in Sizilien breit… auch bei uns. 🙂 Weihnachtliche Beleuchtung und Dekoration hängt vermehrt in den Straßen und an den Häusern. Weihnachtliche Musik tönt aus den Geschäften.
Am Freitag geht es für uns zum Etna mit einigen zusätzlichen Highlights, darauf freuen wir uns schon sehr. 🙂 Und kurz darauf, nächste Woche Mittwoch, fliegen wir für einige Wochen nach Deutschland. Hach, ein weinendes Auge (super hohe Corona-Zahlen im Moment in Deutschland, in Sizilien ist es so schön warm, das leckere Essen wird uns fehlen) und ein lachendes Auge (Freunde und Familie wieder sehen, ein richtiges eigenes Zimmer, so lange Duschen wie man will, Weihnachtsmärkte, das erste Weihnachten in Deutschland, seit wir auf unserem Boot wohnen, Schnee und Berge, Brezn mit süßem Senf) sind in unserem Gesicht. Die Freude überwiegt und die Wiedersehensfreude mit unserer Serenity und Sizilien wird dann groß sein. Hach, eigentlich freuen wir uns auf ein bisschen Bootspause, denn dann schätzt man das Langfahrtsleben wieder mehr.